1908

1908 - amtlicher Teil

Hoisbüttel, amtlicher Anteil im Amtsbez. Bergstedt, 3 km nö. von Bergstedt, an Nebenlandstraße von Bargteheide über Lottbek nach Hellbrook, am Landwege von Ahrensburg nach Wohldorf.
Post und Telefon Wohldorf, ESt. Ahrensburg und Lottbek, Ksp. Bergstedt.
Areal 444 ha, davon Acker 326 ha, Wiesen 56 ha, Weiden 10 ha, Hölzung 21 ha. Reinertrag 8091luebsch1.gif, durchschnittlich vom ha Acker 19,71luebsch1.gif, Wiesen 27,90luebsch1.gif, Hölzung 8,76luebsch1.gif. 42 Wohng., 218 Ew. 48 Pf., 302 R., 137 Schafe.
Gemeindevorsteher: Halbhufner Röbke.
Schon früh, angeblich 1370 sind einige Landstellen von Hoyersbutle nach Hamburg verpfändet und verkauft und ebenfalls 1662 die Zehnten an den Hamburger Domherrn Eghard. 1803 wurden diese Hamburger Besitzungen gegen Alsterdorf eingetauscht und 1805 dem Amte Tremsbüttel überwiesen und gehörten somit wieder zu Holstein.
Hoisbüttel liegt recht niedrig, von den Hügel hat man weite Aussicht, der Schüberg ist 63 m hoch. Die Feldmark wird im N. von der Hunnau durchströmt, im S. fließen Bredenbek und Lottbek (Schwartenbek) zur Alster. Kleinere Hölzungen liegen zerstreut.
Größere Besitzstellen: 73 ha, 1600luebsch1.gifR., Edmund Hack; 66 ha, 1400luebsch1.gif, Adolf Krogmann; 9 Stellen von 25 – 50 ha, 19 Häusler.
Die Schule wurde im 18. Jahrhundert errichtet; sie brannte 1755 nieder und auf Bitten des Lehrers Christopher Schneider half die Gemeinde durch freiwillige Fuhren am Wiederaufbau. Nachdem der hamburgische Anteil 1803 wieder holsteinisch geworden, sollte der Lehrer Hüttmann die Vergrößerung des Schulgebäudes bewirken, doch auf seine Erklärung, daß ihm das Geld fehle, wurde die Gemeinde dazu angehalten. Lehrer Hüttmann gab nach weiteren 8 Jahren den Dienst auf und die Gemeinde wurde veranlaßt, ein neues (ausreichendes) Schulhaus zu errichten. Ähnliche Vorkommnisse haben angeblich im 19. Jahrhundert stattgefunden: der neueste Schulbau hat auf Veranlassung des Schulkollegiums 1899 von der Gemeinde ausgeführt werden müssen.
Im Dorf Schmiede, 10 Handwerker.
Ausgebaut: Lottbeker Krug 1 ½ km s. am gleichnamigen Bach. Einzelstelle und Gastwirtschaft, Haltestelle der elektrischen Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Wohldorf (vgl. Hoisbüttel, Gutsantteil).

1908 - Gutsanteil

Gutsanteil im Amtsbez. Bergstedt, 3 km nö. von Bergstedt, an der alten Landstraße von Oldesloe nach Hamburg. P. u. Tel. Wohldorf, Est. Ahrensburg und Lottbeker Krug (elektrisch), Ksp. Bergstedt.
Areal 412 ha, davon Acker 246 ha, Wiesen 55 ha, Weiden 69 ha, Hölzung 21 ha. Reinertrag 8372luebsch1.gif, durchschnittlich vom ha Acker 21,63luebsch1.gif, Wiesen 28,05luebsch1.gif, Hölzung 6,78luebsch1.gif. 40 Wohng., 232 Ew. 48 Pf., 250 R.
Gemeindevorsteher: Halbhufner Tietgens.
Hoisbüttel, vorm. Junker-Hoisbüttel, adl. Gut. Besitzer im 16. Jahr hundert v. Heest; Heinrich v. Heest verkaufte das Gut 1598 an Heinrich v. Buchwald für 7000 Rthlr v. Ct. und dieser vergrößerte es durch 3 niedergelegte Hufen im Dorfe Hoisbüttel, darauf dessen Nachkommen; 1711 v. Spenner; darauf die Familie v. Cossel; 1781 J. H. Behn aus Altona; 1788 Major v. Gustedt; 1793 Hofrat F. W. v. Schütz; 1798 Sultov; 1802 Amtsverwalter Neumann; 1803 Asmus Heinrich Priehn; unter 3 ihm kam es zum Konkurs und das Gut würde an Cornelius Gosvinus de Jager verkauft; 1808 Legationsrat Johann Ernst Leisching; 1810 Graf Peter Friedrich Adolf v. Schmettau; 1852 dessen Erben; 1854 Hedwig Gräfin Schmettau; 1857 Schröder; 1869 Eduard Dreyer; 1906 Eberhard Willmann aus Schöneberg bei Berlin.
Die Landstellen waren im 18. Jahrhundert noch Eigentum des Gutsherrn und wurden dann gegen Hand- und Spanndienste dem Betreffenden überlassen. 1797 wurden diese Leistungen in eine Geldzahlung verwandelt, welche als sogen. Kanon 4 e p. Tonne betrug, wobei der Gutsherrschaft das Vorkaufsrecht gewahrt blieb. 1873 erfolgte die Ablösung durch die Rentenbank in Stettin, Ablösungs 56 1/12 Jahre. Das Vorkaufsrecht ist beseitigt.
Der Gemeinde – Gutsanteil Hoisbüttel besteht jetzt aus folgenden Teilen: Hof Hoisbütte1, 200 ha, 3435luebsch1.gifR., Eberhard Willmann; im Dorf Hoisbüttel Halbhufen: 29 ha, 580 M R., Ww. Johann Fick; 39 ha, Fritz Fick; einige kleiner und 18 Eigentümer mit Garten. Mühle und 2 Wirtshäuser. Zweiklassige Schule von 1901.
Ausgebaut: : Rotwegen 1 ½ km nnö., an der Hunnau 35 ha, 604luebsch1.gifR., Hinrich Stölken; Hunnau 1 ½ km nö., 38 ha, Karl Hack; Laberg, 19 ha, Hinrich Wagner; Tannenberg, Viertelhufe; Lottbek, Viertelhufe und Krug, 1 km sw., Bahnstation der elektrischen Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Wohldorf.
Das Terrain ist ö. vom Dorf etwas bergig, sö. der Schüberg , 63 m, mit weitreichender Fernsicht, im N. fließt die „Au“ (Hunnau), im S. der Bredenbek und Lottbek. Das hüglige Land im O. ist der beste Boden, etwas lehmhaltig und kalkreich. An Hölzungen ca. 20 ha (vgl. Hoisbüttel amtlicher Anteil).

Hinweis

Im Original-Text steht zwar 1662, richtig ist aber 1262!
Quelle:
Henning Oldekop
Topographie des Herzogtums Holstein, Kiel 1908, II Band, XIII. Kreis Stormarn, S. 48f