1855 - adeliges Gut

vorm. Junker-Hoisbüttel
adeliches Gut, an der Landstraße von Oldesloe nach Hamburg, 2 ½ M. nordöstlich von Hamburg, im Itzehoer Güterdistricte; Ksp. Bergstedt.
Besitzer: im 16. Jahrhundert v. Heest; Heinrich v. Heest verkaufte es 1598 an Heinrich v. Buchwaldt für 7000 und dieser vergrößerte das Gut durch 3 niedergelegte Hufen im Dorfe Hoisbüttel, darauf dessen Nachkommen; 1711 v. Spenner; darauf die Familie v. Cossel; 1781 J. H. Behn aus Altona; 1788 der Major F. C. L. von Gustedt; 1793 der Hofrath F. W. v. Schütz; 1798 Sultov; 1802 der Amtsverwalter Neumann; 1803 Asmus Heinr. Priehn; unter ihm kam es zum Concurs und ward an Cornelius Gosvinus de Jager verkauft; 1808 besaß es der Legationsrath Joh. Ernst Leisching; 1810 der Graf Peter Friedr. Adolph v. Schmettau; 1852 dessen Erben; seit 1854 Hedwig Gräfin v. Schmettau.
Zum Gute, welches für 3 Pfl. contribuirt, gehört ein Theil des Dorfes Hoisbüttel, mit den einzelnen Stellen Hunnau, Hoisbütteler Mühle, einer nordöstlich gelegenen Kornwindmühle, Lauberg, Schüberg, Lottbek (z. Theil) und der Hufe Rothwegen, welche letztere jedoch unter Jurisdiction des Amtes Tremsbüttel und zum Commüneverband des Dorfes Klein-Hansdorf (s. das.) gehört.
Vz.; 255.
Es hat ein Areal von 698 Ton. à 260 Q. R. (561 Steuert.), worunter Acker 538 Ton., Wiesen 124 Ton. und Hölzung 36 Ton. (43,320 R. M. Steuerw.).
Der Hof bat ein Areal von 188 Steuert.
Das Hoffeld wird mit einer daran gränzenden, dem Gutsherrn gehörigen Hufe Rothwegen gemeinschaftlich bewirtschaftet. Das Bauernfeld so wie das Erbpachtsland ist Eigenthum der Untergehörigen, die einen jährlichen Canon an die Gutsherrschaft entrichten. Der Boden ist ein ergiebiger Mittelboden. Die hölzungen heißen Schüberg, Krampenhagen und Schwarzberg; der Schüberg, auf dem ehemals ein kleines Wirtshaus stand, ist mit wegen durchschnitten und einer der höchsten Punkte des südlichen Holsteins, von dem man eine weite Aussicht genießt. Ehemals soll auf demselben ein Schloß gestanden haben.
Das Wohnhaus ist von Brandmauer mit einem durchgehenden Frontispice.
Abgaben: Contribution 172 83 ß R. M., Landsteuer 180 48 ß R. M., Haussteuer 6 64 ß R. M.

1855 - Dorf

vormals Hoyersbutle
Dorf 2 ½ M. südwestlich von Oldesloe, an der Landstraße von Oldesloe nach Hamburg; Ksp. Bergstedt.
Von diesem Dorfe, welches von Anhöhen umgeben ist, gehören zum Gute außer der Mühle 1 Dreiviertelhufe., 10 Halbh., 5 Viertelh., 3 Kathen und 10 Instenstellen; eine ausgebaute Halbh. heißt Lauberg, 1 Halbh. und Wirtsh. in anmuthiger Lage nördlich vom Dorf Hunnau , zum A. Tremsbüttel gehören 3 Vollh., 1 Dreiviertelh., 6 Halbh., 1 Viertelh. und 8 Instenstellen; ferner südlich vom Dorf 1 Viertelh. und Wirtshaus Lottbek an einem Bache gleichen Namens, an welchem noch eine zum Gute gehörige Handwerkerwohnung liegt.
1662 verkauften die Brüder von Slamerstorp Zehnten im Dorf dem Hamburger Domherrn Eghard. Die zum Amte Tremsbüttel gehörigen Stellen wurden schon im Jahre 1341 von Benke von Hadersleben, genannt Coden Kneige, an die Stadt Hamburg verpfändet, 1370 von der Familie Rantzau an einen Hamburger Bürger verkauft und späterhin von der Stadt angekauft, in 1803 aber von dem Könige eingetauscht und am 1. August 1805 dem Amte incorporirt.
Der Ritter Albertus Szabel von Lauenburg verkaufte im J. 1320 seine Einkünfte aus dem ehemaligen Dorfe Lottbek an Itzwan Gottken Sohn, welchen Kauf der Graf Adolph, im J. 1331, bestätigte.
Schule (80 K.).
Vz.: 325, worunter 1 Krüger, 1 Schmied, 1 Schlachter und einige Handwerker.
Zum Amte gehöriges Areal: 520 Steuert.; zum Gute: 428 Steuert.
Der Boden ist ein guter Mittelboden.
Eine starke russische Einquartierung im J. 1814, verursachte dem Dorfe großen Schaden.

1855 - Lottbek

ein ehemaliges, bei Hoisbüttel (Ksp. Bergstedt) belegenes Dorf von 5 Hufen, welches schon 1545 wüste lag und an der Pest ausgestorben sein soll. Ueber die wüste Feldmark entstand 1642 ein Rechtsstreit zwischen der Stadt Hamburg und dem Gute Hoisbüttel, der aber nicht entschieden ward. In dem Kirchenbuche zu Bergstedt sind noch die Hausleute des kleinen Dorfes, welche an der Pest gestorben sein sollen, namentlich aufgeführt. Die Hausplätze waren 1605 noch zu sehen. Die Lottbeker Feldmark, bei Hoisbüttel jenseits des Bekes belegen, gehörte damals noch der Stadt Hamburg und der Rath der Stadt hatte selbige verhäuert; ein neues Dorf konnte hier nicht angezeigt werden, denn es fehlte an Wiesenland; 1545 wurden hier nur 9 ½ Fuder Heu geborgen. Für Hölzung auf der Lottbeker Feldmark wurde 1609 von der Stadt Hamburg 13luebsch2.gif 10 ß an Heuer eingenommen.

Hinweis

Im Original-Text steht zwar 1662, richtig ist aber 1262!
Quelle:
Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki
Topographie des Herzogtümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, Oldenburg 1855, Erster Band, S.333f und Zweiter Band, S. 97