1907

Bünningstedt
vormals Bunningstede, Bönningstedt.

Gemeinde, 281 Ew., 896 ha 17012 G.-R. Amtsbez., Ksp., Amtsger.,
Eisenbahnstation 3,7,km und Post Ahrensburg, einkl. Schule seit 1848.
Mit Ahrensburg und Hoisbüttel durch eine Chaussee, mit Wulfsdorf, Kremerberg und Timmerhorn durch Landwege verbunden. Der nördlich Teil der Au gelegene Teil der Gemeinde heißt Steenshoop, wahrscheinlich benannt nach einem steinumkränzten Hünengrabe, wird noch 1754 als selbständiges Dorf genannt.

Erwerb: Ackerbau, Viehzucht, Milchgewinnung. Mittelguter und sandiger Boden, an der Au Wiesen

Flurnamen: Bramkamp, Schäferdresch, Tannenkoppel, Langstück, Rugenbargskamp, Reesenbüttelerteich, Achternhof, Mittelkoppel, Heidekoppel, Hansdorferkamp, Kattenburg, Peterskamp, Gerkenkamp, Osternbrook, Ohlhorst, Huskoppel, Wörhof, Speckelblick, Ellerwiese; Wischhof, Fannyhof, Rehhagen, Hunnau, Hoppenbrook, Knöllenberg, Lüttkoppel, Langenort, Wullerforst, Grönstäd, Kielkoppel, Rehmkoppel, Bredekoppel, Heisterwinkel, Bergkoppel, Langwisch, Osterbrook, Wörwisch, Höhnkamp, Bornwisch, Ammersbek, Veerkantkoppel, Hörn, Bockberg, Midderweg, Jord, Gerstenkamp, Kulenwisch, Achterndamm, Strusdiekskoppel

Familiennamen: Timmermann, Dabelstein

Geschichtliches: Die Leibeigenschaft wurde 1788 aufgehoben. Als ein paar der bäuerlichen Besitzer den Verpflichtungen gegen den Gutsherrn nicht gerecht werden konnten, wurden ihre Hufen zu einem Gehöft „Fannyhof“ vereinigt. Im Anfange des vorigen Jahrhunderts brannte die Hälfte des Dorfes nieder.
Quelle:
Ludwig Frahm
Stormarn und Wandsbek, Ein Hand- und Hausbuch der Heimatkunde, Poppenbüttel 1907, S. 51

1908

Bünningstedt

Landgem. im Amtsbez. Ahrensburg, 3 km nw. von Ahrensburg, an der Chaussee von Ahrensburg über Bünningstedt nach Hoisbüttel.
P., ESt. u. Ksp. Ahrensburg.
Areal 895 ha, davon Acker 715 ha, Wiesen 102 ha, Hölzung 14 ha. Reinertrag 16521 M, durchschnittlich vom ha Acker 19,47 M, Wiesen 32,61 M, Hölzung 7,35 M.
49 Wohng., 281 Ew. 69 Pf., 356 R., 300 Schafe .
Gemeindevorsteher : Hufner Dabelstein.
Bünningstedt gehörte früher zum Gut Ahrensburg. Die Vererbpachtung erfolgte 1788.

Die Gemeinde besteht aus mehreren Teilen: S. der Hunnau liegt gestreckt von So. - NW. „Dorfstraße“ mit den Höfen Fannyhof und Wörde, n. der Au (Brücke) liegt Steenhop.

Größere Besitzstellen in Dorfstraße: 51 ha, 1010 M R., Wilhelm Dabelstein. 56 ha, 1050 M, August Peemöller; 43 ha, 845 M, Hans Wriggers; 50 ha, 915 M, Johann Ahrens; 3 von 1-25 ha, 13 Häusler.
Die Ländereien sind eben und recht gut, n. in der Feldmark liegen die Timmerhorner Tannen mit angrenzendem Teich durch welchen der Iserbek fließt, welcher in die Hunnau mündet. Tannen und Teich gehören zu Bünningstedt.
Mehrere Handwerker und 3 Wirtshäuser.
Fannyhof liegt w. zwischen Dorfstraße und Wörden, der Hof wurde 1816 aus mehreren Hufen zusammengelegt, als ein paar bäuerliche Besitzer ihren Verpflichtungen gegen den Gutsherrn (nach den Bestimmungen der Vererbpachtung) nicht nachkommen konnten. Von 1860-1882 waren die Ländereien an Eingesessene von Bünningstedt, Timmerhorn, Kremerberg und Wulfsdorf parzellenweise meistbietend verpachtet, seit der Zeit hat der Besitzer von Ahrensburg die Bewirtschaftung wieder selbst übernommen.

Areal 263 ha, 5234 M R., das Wohnhaus ist ein älteres niedriges massives Gebäude, 4 Wirtschaftsgebäude sind neu. 3 Arbeiterwohnungen, davon 2 mit harter und 1 mit weicher Bedachung, letzteres dient den Saisonarbeitern als Wohnung und wird Russenkate genannt.
Wörde w. von Fannyhof am Ausgang des Dorfes nach Hoisbüttel, 70 ha, 1256 M R., Gustav Dabelstein; 49 ha, 852 M, Wilh. Timmermann, 2 Häuser.
Steenhop, n. Teit von Bünningstedt jenseits der Hunnau; 53 ha, 1177 M, Kummerfeld, 4 kleinere Stellen, 3 Häuser, einklass. Schule, Schmiede.
Ausgebaut: Bünningstedtfeld, Einzelstelle nö., auch „Im Sande“ genannt; Rehhagen, Einzelstelle n., am Steindamm von Bargteheide nach Bergstedt; Hornau nw., am Steindamm, umfangreiche Geflügelzüchterei; Kremerberg ö., 2 Arbeiterwohnungen an der Grenze der Gemeinde Kremerberg.
Quelle:
Henning Oldekop
Topographie des Herzogtums Holstein, Kiel 1908, II Band, XIII. Kreis Stormarn, S. 27


1936

Bünningstedt
Name des Ortes in früherer Zeit: Bunningstedt.

Der Ort wirt 1314 zuerst urkundlich genannt.
Bünningstedt liegt an der Hunnau, an der Straße Ahrensburg-Hoisbüttel.

Einwohner: 1803: 197, 1900: 250, 1933: 350, 1936: 972 einschließlich der Siedlungen. Die Erwerbsquellen der Einwohner bestanden bis 1933 ausschließlich in Landwirtschaft.

Flurnamen (vor der Verkopplung): Achter den Höfen , Bergkamp, Kortenkamp, Brahmkamp, Gernkamp, Auf dem Knellenberg, Reehäger Brook, In de Hörn, Osterbrokschen Schlag, Im Backels, Auf der Fahrt, Borg Weg, Hünn-Aue, Grevings Schlag, Struß Teich, Steenbarg, Bei der Kahlen Grund, Grevings Berg, Heister Winckel, Melers Kamp, Vieh, Auf dem Sande, Hopfenkamp, Auf der Krönicke, Bei der Dornen Writ, Sandkamp, Langstücken, Rugenbarg, Voßbarg, Teichskamp In der Kuhle, Beim Umblauf, Auf den Steinklippen Auf dem Bocks Berge, Bei der Greven Wiese, Querstücken, Steinhop, Auf der Ollenhorst, Bäedel, Hoppen-Brook, Speckelblek, Ellernwiese, Bullenwiese, Papendöncken Teich, Poggensieck, Behrens Ry, Reehagen, Ammersbeck, Schäferdreesch, Der Bornigte Berg.

Familiennamen: Wriggers, Dabelstein seit 1596, Peemöller seit 1850 nachweisbar.

Geschichtliches: Die Leibeigenschaft wurde 1788 aufgehoben. Als einige der bäuerlichen Besitzer den Verpflichtungen gegen den Gutsherrn nicht gerecht werden konnten, wurden ihre Hufen zu dem Vorwerk „Fannyhof“ vereinigt.
Quelle:
Constantin Bock von Wülfingen und Walter Frahm
Stormarn, Der Lebensraum zwischen Hamburg und Lübeck, Hamburg 1938, S. 626